Austausch nach Simferopol
Wenn man mit dem Zug vom Ankunftsflughafen Kiew bis zum Ziel der Reise nochmal 14 Stunden mit dem Zug fahren muss, dann bekommt man einen Gefühl für die Größe dieses Landes, der Ukraine. Genau das erleben die Schüler des Ludwig-Frank-Gymnasiums manchmal, die am Schüleraustausch nach Simferopol teilnehmen, bei dem sich jährlich im Herbst die Reise in die Ukraine und der Gegenbesuch in Mannheim abwechseln. Seit 2001 gibt es diesen besonderen Austausch, an dem jeweils 15 – 20 Schüler der 9. bzw. 10 Klassen teilnehmen. Je nachdem, in welchem Jahr die Schüler einsteigen, sind sie also entweder zuerst Gastgeber oder Gäste. Für die, welche die weite Reise antreten, ist sie schon ein kleines Abenteuer, manchmal müssen Bedenken ausgeräumt werden, aber jeder ist begeistert, der einmal mit dabei war.
Das Angebot richtet sich vor allem an die Schüler, die am Ludwig-Frank-Gymnasium Russisch als 3.Fremdsprache gewählt haben. Simferopol liegt auf der Halbinsel Krim am Schwarzen Meer, ganz im Süden des Landes. Die Krim ist gleichzeitig einzige teilautonome Republik der Ukraine mit einer in der Mehrzahl russischen Bevölkerung. Auch die gesprochene Sprache, die Mentalität und viele kulturelle Relikte, die sich im Laufe der Geschichte seit Eroberung durch Katharina die Große herausgebildet haben, sind russisch, womit die „russische Riviera“ den idealen Ort für einen russischsprachigen Schüleraustausch darstellt. Allerdings wurde der sozusagen “importiert”. Einer der Russisch-Lehrer Herr Genthner war an seiner vorigen Schule in Ludwigsburg schon im Schüleraustausch mit einer Schule auf der Krim engagiert und hat am Ludwig-Frank-Gymnasium die Partnerschaft mit aus der Taufe gehoben.
Heute sind es mit Frau Schmidt und Frau Peters drei Lehrkräfte, die den Austausch begleiten. Darüber hinaus ist aber über die Jahre noch etwas ganz Besonderes entstanden: Regelmäßig besuchen auch andere Kollegen des Gymnasiums die Partnerschule “Schule Nr.24“ im Stadtteil Kiewskij Rayon, auch Eltern von Schülern sind oft in die Reisen eingebunden. Auf diese Weise findet der Schüleraustausch einen großen Rückhalt im Schulleben, die Partnerschule wird so noch mehr zur Partnerschule des “ganzen” LFG. Das gibt es wirklich nicht oft, dass sich ein Austausch zu einer richtigen Partnerschaft auf allen Ebenen des Schullebens weiterentwickelt!
Weiter Informationen auf der website der Schule.
(Fotos: Dmytro Sergiyenko)