Ghana Union
Immer an einem Samstag im Monat trifft sich die Ghana Union Mannheim/Ludwigshafen. Um 18Uhr. Zumindest ist 18Uhr der offizielle Beginn. Das heißt gegen 18Uhr20 kommt der Schlüssel, gegen 18Uhr 40 geht’s los, die meisten Vereinsmitglieder trudeln erst später ein. „Die Unpünktlichkeit ist ein großes Problem bei uns“, sagt Präsident Ebenezer Kwame Issifu. Aber er kann darüber schmunzeln. Mit diesem Schmunzeln und einem warmherzigen Lächeln leitet er die Vereinssitzung, wacht aufmerksam darüber, dass keine Sprachbarrieren entstehen, übersetzt. Es wird Englisch und Ashanti gesprochen. Ashanti, die meistgesprochene Sprache Ghanas, verstehen hier fast alle.
Von der Anfangszeit abgesehen, ist es eine sehr gut strukturierte Sitzung. Ohne diese funktionierende Organisation könnte die Ghana Union wohl auch nicht so viel schaffen, wie das der Fall ist. Die Weihnachtsfeier muss jetzt im Juni schon geplant werden, weil es schwer ist einen Raum zu bekommen, das Grillfest muss organisiert werden … und so ganz nebenbei müssen auch noch 35 Krankenhausbetten nach Ghana geschafft werden.
Sich nur mit sich selbst zu beschäftigen, reicht der Union nicht aus. „Wir sind schließlich ein gemeinnütziger Verein“, so Issifu. Bei allen sich bietenden Gelegenheiten, machen sie mit: Afrikatag, Maimarkt, Suppenwettbewerb, … dabei geht es darum, dabei zu sein in Mannheim, gesehen zu werden. Die Gelegenheit zu haben seine Geschichte zu erzählen, als Weg, um Vorurteile abzubauen und Verständnis zu schaffen. Sich zu zeigen und zu integrieren. Und außerdem durch den Verkauf von Essen und Schmuck Geld einzunehmen. Geld zum Bau von Schulgebäuden und zur Unterstützung von Krankenhäusern in den ärmsten Regionen Ghanas. Sehr gewissenhaft achtet die Ghana Union darauf, dort zu helfen, wo es nötig ist, herauszufinden, wer wirklich bedürftig ist. Die Menschen, die von der Hilfe profitieren, werden mit ins Boot geholt. “Sie sollen von Anfang an beteiligt sein, denn nur wenn sie selber etwas dazu beitragen, werden sie sich später dafür verantwortlich fühlen und sorgsam damit umgehen.“
Einer Schule konnte schon eine Toilette gebaut werden und die 35 Betten, die ein Heidelberger Krankenhaus aussortiert hat, können in Zusammenarbeit mit der GIZ zu verschiedenen Krankenhäusern nach Ghana gebracht werden.
Die Tagesordnungspunkte sind alle besprochen. Inzwischen sind ungefähr 30 der insgesamt 80 Mitglieder eingetroffen. Nun stellen sich diejenigen vor, die heute das erste Mal hier sind und werden herzlich willkommen geheißen. Vier neue Mitglieder treten heute in die Ghana Union ein. Man kann gut verstehen warum.
Weiter Informationen auf den Internetseiten der Ghana Union Mannheim-Luwigshafen.
(Foto: Erik Kristensen)