Polnisch-Ukrainischer Abend
Finalspiel+
Nicht Italien und Spanien standen am Sonntagabend in A4 im Mittelpunkt, sondern zum Abschluss der Fußball-Europameisterschaft wurde nochmal ein Blick auf die beiden Gastgeberländer geworfen: Polen und die Ukraine.
Hierfür hatte das Netzwerk Interkultur und Austausch (NInA) verschiedene Gruppen Mannheims zusammengebracht, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln verschiedene Aspekte dieser beiden Länder deutlich machten und vor allem die Beziehungen, die von Mannheim aus dorthin bestehen lebendig präsentierten.
Die Turnhalle und Umkleideräume des Ursulinen-Gymnasiums wurden kreativ umgestaltet und in kleine Seminarräume verwandelt, in denen das Publikum sich in kurzen Präsentationen zu verschiedenen Themen informieren konnte.
Schülerinnen desLudwig-Frank-Gymnasiums, die an einem Schüleraustausch in die Ukraine teilgenommen hatten, stellten den östlichen EM-Gastgeber vor. Dabei berichtete Dünya Savasci vom Schüleraustausch nach Simferopol und den Sehenswürdigkeiten, die die Halbinsel Krim zu bieten hat. Besonders beeindruckend hat sie die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Ukrainer erlebt und bei der Präsentation der Genuesischen Festung und des weißen Palastes von Jalta konnte mancher Besucher ein „Oh, da möchte ich auch mal hinfahren!“ nicht unterdrücken.
Julia Folz und Saskia Pallusek, die ebenfalls am Simferopol-Austausch teilgenommen hatten, stellten allgemeine Informationen über die Ukraine vor, gingen danach besonders auf die Beziehungen zu Europa ein und diskutierten einen EU-Beitritt des Landes.
Das zweite Gastgeberland Polen wurde aus zwei etwas unterschiedlicheren Perspektiven beleuchtet:
Gisela Medzeg, die Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Mannheim, brachte den Besuchern Mannheims Partnerstadt Bydgoszcz in einem spannenden Vortrag näher.
Der zweite Blick richtete sich nicht direkt nach Polen, sondern auf die polnische katholische Gemeinde in Mannheim. Von deren lebendigem Gemeindeleben berichtete Benedykt Stiborski und lobte dabei besonders die vielen ManheimerInnen, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Auch auf die Geschichte der Polen in Mannheim ging er ein und erstaunte mit vielen Fakten seine Zuhörer, denen dieser Teil der lokalen Geschichte bisher fremd gewesen war.
Die Diskussionen und Gespräche, die an die Vorträge anknüpften, konnten in den Pausen weitergeführt werden und Kontakte wurden geknüpft zwischen den Besuchern und lebhafte Gespräche geführt von Menschen, die sich bis dahin fremd gewesen waren. Auch ein Puzzle, in dem die Besucher gemeinsam die wichtigsten Fakten Polens und der Ukraine zusammensuchen mussten, brachte die Besucher einander näher.
Gekrönt wurde die Veranstaltung durch die polnischen Delikatessen, die man in den Pausen probieren konnte, ob Würste, Salzgurken oder Süßigkeiten, für jeden Geschmack war etwas dabei.
Zum Abschluss des Abends wurde in der Sporthalle gemeinsam Fußball geschaut. Beim Abschlussfeuerwerk war allen Besuchern klar, dass es keinen Abschied von der Ukraine und von Polen darstellt, sondern dass das Interesse gerade erst geweckt wurde.
NinA hat an diesem Abend zeigen können, wie nah die beiden EM-Gastgeberländer uns Mannheimern eigentlich sind, da so viele direkte Kontakte dorthin bestehen und dass es von dort wie von hier noch einiges zu erfahren und zu entdecken gibt, wenn man nur mal jemandem zuhört, der eine andere Perspektive darauf hat.