Austausch mit Oppeln
Seit 2007 besteht der Austausch der Justus-von-Liebig-Schule mit der Hotelfachschule in Oppeln. Oppeln liegt im Südwesten Polens an der Oder. Die Geburtsstadt Miroslav Kloses hat neben kulturellen Highlights wie zahlreichen sehenswerten Kirchen, der Philharmonie, dem Landesfestival des polnischen Liedes oder des Schlagzeugfestivals auch eine ausgeprägte Lebensmittelindustrie und ist auch Standort einiger deutscher Unternehmen. Das macht sie natürlich für Auszubildende im Bereich Ernährung besonders interessant.
Zu verdanken haben die beiden Schulen ihren Kontakt Frau Hartlieb, Lehrerin an der Mannheimer Schule mit polnischenWurzeln. Bei einer Polen-Reise war sie auch in der Gegend um Oppeln unterwegs und ihr fiel die dortige Berufsschule auf, die ein sehr breites Spektrum an Berufen im Bereich Nahrung, Hotel und Gaststätten abdeckt. Da dies ganz gut zu ihrer Schule zu passen schien, fragte sie einfach nach, ob man sich denn einen Austausch vorstellen könne. Bei den polnischen KollegInnen war Interesse geweckt, sie waren begeistert von der deutschen Kollegin mit dem fließenden Polnisch und hielten die Idee für gar nicht so schlecht.
So gibt es seitdem Besuche, die einmal jährlich in Mannheim und einmal in Oppeln stattfinden. Bei diesem Austausch wird großer Wert darauf gelegt, dass die SchülerInnen gemeinsam an Projekten arbeiten, die dann bei einer Abschlusspräsentation auch zweisprachig vorgestellt werden. So widmete sich die letzte Begegnung in Mannheim einem großen Projekt zum Thema Carl Benz, an dem vor allem Verkäuferinnen beteiligt waren.
Zwei Besonderheiten hat dieser Austausch mit Polen: die Sprachbarriere ist längst nicht so groß wie bei den Begegnungen mit den anderen Partnerschulen, da sehr viele der polnischen jungen Menschen deutsch können. Aber dafür ist die Hürde an Vorurteilen, die überwunden werden muss besonders groß. “Wenn man die Mannheimer Auszubildenden fragt, was ihnen so als erstes zu Polen einfällt, so bekommt man nicht gerade positive Antworten. Aber während des Besuchs merken doch alle, dass “die Anderen” Menschen sind wie man selbst, dass gemeinsame Interessen verbinden, man etwas voneinander lernen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen kann.
(Foto: Marcin Szala, wikimedia.commons)