Manchmal verändert eine einzige Reise das ganze Leben und lässt einen andere Wege gehen, als die, die vorgegeben schienen. Als Karlheinz Böhm 1976 nach Kenia reiste, um eigentlich eine Erkrankung auszukurieren, war er bestürzt von der Armut der Menschen jenseits der Hotelanlagen für die Touristen. Die Bestürzung war tatsächlich so groß, dass der damals als Schauspieler erfolgreiche und beliebte Böhm in der Fernsehsendung “Wetten, dass??”  wettete, dass noch nicht mal ein Drittel der Zuschauer der Sendung wenigstens einen Euro für die Sahelzone spenden würde. Die Zuschauer spendenten, er verlor die Wette und gründete mit diesem Geld die Stiftung “Menschen für Menschen”, die seitdem in Äthiopien Hilfsprojekte finanziert und organisiert.

Im Jahr 2011 wettete er mit Mannheim und 24 anderen deutschen Städten in einer Städtewette, dass noch nicht einmal die Hälfte deren Einwohner wenigstens 1 Euro für die Äthiopien-Hilfe spenden würden. Eine solche Wette hatte es zuvor auch schon 2006 gegeben und natürlich verlor Karlheinz Böhm auch diese Wetten. Mit den Geldern aus Mannheim wurden Schulbauten finanziert und so entstand in Siba die “Mannheimer Schule”, die mit genauerem Namen “Siba Higher Primary School” heißt. Siba liegt in der zentral gelegenen Region South Wollo in der, mit dem Neubau dieser Schule, welche 800 Kindern Platz bietet, das Bildungsniveau erhöht werden soll.

Noch immer besuchen 40 Prozent der Kinder in Äthiopien keine Schule und können 60 Prozent der erwachsenen Äthiopier nicht Lesen und Schreiben. Für die Kinder in Siba sollen durch Möglichkeit zum Besuch der Schule die Chancen für ihr eigenes Leben erhöht werden. “Menschen für Menschen” investiert mit seinem ehrgeizigen Programm “ABC 2015” deshalb in Bildung, weil die Stiftung dies als den Schlüssel sieht für eine bessere Entwicklung, was letzlich dem Abbau von Armut dient.

Im Januar 2013 reist der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim Dr. Peter Kurz nach Siba um die “Mannheimer Schule” einzuweihen.

(Foto: Rainer Kwiotek/Zeitenspiegel)