Austausch mit Froncles
Eine Woche Pause vom Stadtleben zu haben und stattdessen seine Zeit in einem kleinen Ort an der Marne zu verbringen, auch das kann den Reiz eines Sprachaustauschs ausmachen und sehr spannend sein. Mit dem Ort Froncles im Department Haute-Marne unterhält das Kurpfalzgymnasium Mannheim seit über 25 Jahren einen Schüleraustausch.
Angefangen hat alles mit dem Engagement zweier Lehrerinnen, die jede an ihrer Schule, diesen Austausch vorantrieben, bis zuletzt federführend leiteten und nun an die jüngere Lehrergeneration weitergeben haben. Zunächst mit zwölf Schülern aus jeweils den siebten Klassen startete er vor 25 Jahren und hat sich bis heute erfolgreich etabliert. Inzwischen ist noch eine Schule im Nachbarort Doulaincourt mit am Austausch beteiligt, sodass mittlerweile bis zu 30 Schüler daran teilnehmen können. Über die Jahre hat sich also eine enge Freundschaft und wahre deutsch-französische Partnerschaft entwickelt. Heute sind es die in Klassenstufe 7 und 8 unterrichtenden Kolleginnen der Fachschaft Französisch, die den Austausch am Kurpfalzgymnasium organisieren. “Gerade die unglaublichen kulturellen Schätze, die unsere Schüler während ihres Aufenthaltes kennenlernen, sowie die Überschaubarkeit der Orte und der Schulen in Froncles und Doulaincourt, machen den Austausch zu einer besonders intensiven Erfahrung”, meint Birgit Loos. Neben dem Kennenlernen unseres Nachbarlandes mit anderen Konventionen, z.B. großen Unterschieden im Schulsystem oder anderen Essgewohnheiten , erweitern die Schüler natürlich vor allem auch ihre allgemeine Sprachkompetenz. Sie wenden ihre bisher erworbenen Sprachkenntnisse an und erlangen mehr Selbstvertrauen. Der Austausch dauert jeweils sechs Tage, in denen die Schüler in Gastfamilien untergebracht sind. Sie nehmen am Unterricht teil und außerhalb dessen wird die Zeit mit einem umfangreichen Rahmenprogramm ausgestaltet.
Die deutschen Schüler fahren während ihres Aufenthaltes in Frankreich auch nach Dijon oder Troyes, besuchen den See „Lac du Der“, eine Sektkellerei, eine Glasbläserei oder das Schloss Cirey, auf dem Voltaire 1734-1749 lebte. Beeindruckend ist auch die Besichtigung der Gedenkstätte von Charles de Gaulle und dessen ehemaligem Wohnsitz.
Umgekehrt stehen in Mannheim neben einer Stadtführung und dem Besuch des Mannheimer Schlosses mit kostümiertem gemeinsamem Tanz auch Museumsbesuche auf dem Programm. Diese haben oftmals einen Bezug zu den Themen, die im Deutschunterricht in Frankreich behandelt wurden, z.B. ein Besuch im Johannes-Gutenberg Museum Mainz zum Thema Buchdruck . Auch ein Trommel-Workshop wurden schon besucht, sowie natürlich auch das Heidelberger Schloss, das Technikmuseum in Speyer oder das ZKM in Karlsruhe.
Mit den intensiven Eindrücken kehren dann alle nach dem Austausch wieder in ihre Welt zurück und haben in dieser kurzen Zeit einen Einblick in das Leben in unserem Nachbarland gewonnen.