Schüleraustausch mit Zagreb
Vor laufenden Fernsehkameras und im Blitzlichtgewitter der Tageszeitungen kommen im März 2006 Olympiadelegierte und Minister in Zagreb zusammen. Der deutsche Botschafter sagt die Unterstützung seiner Botschaft zu und unter allgemeinem Jubel wird der Vertrag unterzeichnet. Der Vertrag über die Partnerschaft der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried und dem Sportska gimnazija Zagreb (Sportgymnasium Zagreb).
Der Kontakt zwischen den beiden Schulen hatte bereits einige Jahre zuvor begonnen. Direkt nach dem Jugoslawienkrieg stellte Herr Speidel – Lehrer an der IGMH, Gesamtschule mit Sportschwerpunkt- die Verbindung zum Sportgymnasium her.
Die Mannheimer Schule unterstützte das vom Krieg stark mitgenommene Gymnasium mit Material: Landkarten und Sportgeräte wurden zu den Kollegen ans Mittelmeer geschickt.
2004 erklärten die Regierungen von Kroatien und Baden-Würtemberg ausdrücklich den Wunsch nach Schulpartnerschaften zwischen ihren Ländern und stießen damit bei den beiden Sportschulen auf offene Ohren. Die Partnerschaft wird 2006 sehr feierlich erklärt und der Schüleraustausch kann mit finanzieller Unterstützung von Bund, Land und Förderverein der Mannheimer Schule gestartet werden. Die Schulleitung der IGMH steht voll und ganz hinter dem Austausch und unterstützt ihn mit voller Kraft. An jeder der beiden Schulen besteht ein Team, das den Austausch betreut und organisiert, so dass die Arbeit sich etwas verteilt und das Fortbestehen des Austauschs langfristig gesichert wird. Nun müssen nur noch Eltern überzeugt werden, die -noch die Kriegsbilder im Kopf- anfangs sehr vorsichtig sind und die SchülerInnen, die Sorge wegen der Verständigung haben.
Dies sei inzwischen nicht mehr so, versichert Herr Speidel, die SchülerInnen müssen längst nicht mehr zum Austausch überredet werden. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass die Kommunikation doch nicht so schwierig ist, man sich mit Englisch gut verständigen kann und einige kroatische SchülerInnen sogar deutsch können. Auch gemeinsame Themen sind schnell gefunden, die Kroaten hören die gleich Musik und haben ähnliche Interessen.
Nun genießen jedes Jahr etwa 25 SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9-13 eine Fahrt nach Zagreb und einen Besuch der kroatischen SchülerInnen hier. Das Programm ist reichhaltig: politische Ausflüge z.B. zum Europarat, kulturelle Ausflüge z.B. zu den Blidwitzer Seen, dem Drehort der Karl-May-Filme, aber auch gemeinsames Bowlen oder Disko.
Die SchülerInnen sollen Gemeinsamkeiten entdecken, aber auch Unterschiede wahrnehmen und respektvoll damit umgehen lernen.